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Mode und Malerei – Der MM-Effekt!

Mode beeinflusst Kunst“ ist Sven Drühls Ansatz für eine Text-Diskussion, die er im Kunstforum international mit „Verstrickungen“ betitelt. Beide Disziplinen – Kunst und Mode – beherrschen ein feines Spiel aus Abkehr und Zuwendung zum jeweils anderen Feld. Drühl findet die „Offenlegung der Struktur“¹ oder „Vorgehensweisen als ästhetisches Mittel“² sowohl in der Modeproduktion als auch im Kunstsystem vor. Es sind die austauschbaren Verbindungen, die hier zum Tragen kommen, was wieder zur Umkehr führt, oder wie Drühl sagt, „Kunst beeinflusst Mode.“³

Mode und Kunst näherte sich immer wieder an, versuchte gemeinsame Wege zu gehen oder suchte Inspiration beim anderen. Im 20. Jahrhundert waren es Klimt und die Wiener Werkstätte, die mit Modeentwürfen, Stoffmustern und Verbindungen zum Modesalon der Schwestern Flöge für Aufsehen sorgten. In Paris brachte die Modeschöpferin Elsa Schiaparelli den Surrealismus und Dadaismus in die Fashionszene. Sie pflegte Kontakt zu Künstlern wie Man Ray und Duchamp. Picasso und Dali zählten zu ihren Freunden. Mit Letzterem kollaborierte sie immer wieder. Aus dieser kreativen Verbindung entstanden unter anderem das bekannte Lobsterkleid oder der Schuh-Hut.

Damals wie heute ziehen sich beide Bereiche magisch an – und das ist gut so. Menschen sind dazu befähigt, geistige und materielle Formen zu erschaffen. Wir bezeichnen sie als Modeschöpfer, Architekten, Bildhauer, Maler, Literaten oder Schauspieler – Sie alle kreieren Bilderwelten und Räume, die vor allem auch durch Verschränkungen immer wieder Quellen gegenseitiger Inspiration werden.

Formschaffen

Der bildende Künstler Mario Dalpra und Modeschöpfer Juergen Christian Hoerl beschreiten in diesem Zusammenspiel ihren ganz eigenen Weg. Zeit ist ein wesentlicher Faktor in der Kreation von Skulpturen und Kleidung. Diesmal aber ging es beiden um das Momenthafte und die unmittelbare Aktion. Eine Live-Performance ist dafür die ideale Bühne, denn der Weg bleibt spontan, das Ziel ist klar: Eine gemeinsame „Formschaffung“.

Foto: Malena Brenek

Foto: Malena Brenek

Die Medien

Der Akt des Schaffensprozesses setzt sich bei diesem Duell aus mehreren Elementen zusammen: Eine weiße Leinwand, weiße Kleidung, Menschen als Skulpturen und persönliche Zugänge werden zu Medien und Transmittern sinnlicher Formen. Die materielle Verkörperung spiegelt sich schließlich in der eigenen künstlerischen Handschrift wieder. Das Ergebnis kann vom Zuschauer nur erahnt werden. Gemälde, Kleidung, Gesamtkunstwerk? Das Prinzip des Zufalls spielt hier jedoch eine untergeordnete Rolle. Die Motive und Farben werden anfangs gezielt gesetzt, lösen sich aber im Zuge der Aktion immer mehr auf und folgen schließlich dem tranceartigem Zustand aus Gefühlen und Können.

Foto: Malena Brenek

Foto: Malena Brenek

Mode und Malerei

Juergen Christian Hoerls Zugang als Modeschöpfers ist deutlich erkennbar. Sein geschultes Auge erfasst die Körperformen, umzeichnet Schnittmuster und setzt Abnäher. In diesem Prozess dienen ihm Farbe und Pinsel als Marker und ersetzen Nadel und Faden. Mario Dalpras Hände folgen seinem gelernten Künstlergeist, indem sie Farben, amorphe Formen, Figuren und Muster auf die „lebenden Leinwände“ bringen. Kleidung als Medium, Menschen als Skulpturen und ein spontaner Schöpfungsprozess verbinden sich bei dieser Live-Performance zu einer stimmigen Einheit: Mode und Malerei ergänzen sich. Aktion folgt Reaktion, Gefühle ergeben Farben und individuelle Herangehensweisen erzeugen schlussendlich ein energiegeladenes Cross-over.

Die Verbindung Mode und Malerei hat einmal mehr gezeigt, wie sich gestalterische Kräfte im Zusammenspiel von sinnlicher Erfahrung, materieller und farblicher Ästhetik und einem beiderseitigen Verständnis von Perfektion aufeinander einstimmen können.

Wir hoffen alle auf eine Fortsetzung!

1-3 Drühl, Sven, Verstrickungen, in: Kunstforum international, Bd. 141, Juli-September 1998, 173.
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Der Dandy

Oscar Wilde machte es vor

 

Seine Statur ist grazil und hochgewachsen. Feminine und doch markante männliche Gesichtszüge werden von braungoldenem Lockenhaar umrahmt. Der klare Blick ist kühn und überlegen. Zartgliedrige Finger legen sich in seine Taille und umschließen seinen violett-braunen maßgeschneiderten Gehrock mit breitem Revers. Der edelste Satinschal ist um seinen Hals gebunden. Ausgezeichneter Geschmack, perfekte Manieren, immer für ironisch-frivole Konversationen bereit und betont distanziert – der Dandy!

Dandy

Pose, Styling und Komposition erinnern an ein historisches Porträt eines wohlhabenden Bürgers. Dieses inszenierte Foto aus einem französischen Modemagazin funktioniert, sehnt sich der Betrachter beim Anblick des Motivs vielleicht nach Romantik aus vergangenen Zeiten. Vornehm, jung, unnahbar – das Model gleicht mit Kleidung und Habitus seinen historischen Vorbildern wie George Bryan Brummell oder Oscar Wilde. Was aber passiert mit dem Dandy 2.0, wenn Magazine, Modefirmen und Feuilletons den Begriff derart ausreizen und jeden vornehm, leicht konservativ und ausdrucksstark-überhöht blickenden Mann als solchen beschreiben? Folgen wir dem Dandy – ein Essay-Kommentar zum Thema.

Dandy, who?

Ist er eine überholte Beschreibung verträumter Geschichtenerzähler oder tatsächlich noch zeitgemäß? Wie passt er heute in unser Gesellschaftsbild und gelten die alten Regeln noch? Wie sieht die Forderung Baudelaires, der Dandy müsse sein ganzes Streben darauf richten, ohne Unterbrechung erhaben zu sein, heute aus? „Er müsse leben und schlafen vor einem Spiegel“1, so seine Anmerkung.

Uns stellt sich hier eine Geistes- und Lebenseinstellung dar, in der Selbstkult zur Spitze getrieben wird: der Dandy als Solitär in einer exklusiven Gesellschaft! Er ist eine Spielernatur und frönt dem Müßiggang. Einer täglichen Brotarbeit würde er nie nachgehen. Von ihm sind unterschiedlichste Facetten und Mischformen bekannt, auch bedingt von politischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen. Häufig aber aus gutem Hause kommend, findet der Dandy nur in diesem Umfeld Zuspruch. Hier reflektieren auch seine GesellschaftspartnerInnen den Kodex aus Werten, Regeln und Formen, denn sie alle sind „Eingeweihte“, die sich auf dieser „Bühne“ selbsterklärend verstehen.

Als Individuum ist er materiell und geistig unabhängig. In seinem Umfeld ist er Provokateur, greift aber niemals dieses direkt an. Raffiniert übt er sich in Selbstkontrolle, immer bedacht darauf seine kühle und unnahbare Aura zu wahren. Jede Szenerie beherrscht er durch sein latent konservatives Erscheinungsbild, provoziert aber gleichzeitig durch das Verweigern von Zeitmoden. Das ausgewählte Einfache unterstreicht seine Schönheit. Er leistet sich diese Regelbrüche und gefällt trotzdem. Ohne jedoch die Rückbindung an verpflichtende Konventionen der „besseren Gesellschaft“ würden seine Verstöße, sein überhöhter Geschmack und Stil und seine ethischen und spirituellen Eigenschaften missverstanden, vermutlich übersehen werden und ins Leere verpuffen.

Mit Oscar Wilde setzte sich ein Prozess in Gang, der als das „öffentliche“ Dandytum bezeichnet werden kann. Pointierte Eleganz und Exklusivität stehen forciertem Pomp, Regellosigkeit und penetrantem Zur-Schau-Stellen gegenüber. Baudelaire beschreibte diesen Dandyismus als „das letzte sich Aufbäumen in Zeiten des Verfalls“ 2.

Der Dandy 2.0

Dandy-Chic, Rock-Dandy, Dandy-Look, Dandys im Großstadtdschungel, Dandy Diary oder Neo-Narziss sind heute gebräuchliche Schlagworte und in vielen Gazetten zu finden. TV-Moderatoren, Sternchen, Modeschöpfer und Popstars – sie alle greifen hin und wieder einmal in die Stilkiste der Dandy-Attribute. Jedoch, Originalität, Exklusivität oder gar intellektuellen schöpferischen Ideenreichtum findet man unter ihnen selten. Es geht rein um den Schein. Einzelne dandyhafte Züge können durchaus hilfreich sein, um in der Riege der Geschmacksidole kurzfristig bestehen zu bleiben. Dem Dandy um 1900 würde diese inflationäre Show jedoch fremd sein, war doch sein Bestreben Einzigartigkeit und Eleganz zu kultivieren. Die Schönheit war sein Beruf, unterstrichen von einer stoischen Ruhe, die geistige und materielle Unabhängigkeit demonstrierte.

Der Konsum- und Gesellschaftswandel hatte schlichtweg zur Folge, dass sich der Dandy aus seiner Urform heraus mitentwickeln musste, und, wie S. Sontag schreibt, heute vielen die Chance bietet, auf raffinierte Weise Stil und Geschmack zu kultivieren3. Grob gesprochen aber wich der Anspruch auf Authentizität der reinen Imageclownerie.

Designer, Künstler, Literaten, Manager, Politiker – einer unter ihnen bekommt heute mit Sicherheit den Dandy-Status medial auferlegt. Der vorherrschende Gesellschaftstenor gönnt aber keine Ruhe, so mutiert der Dandy des 21. Jahrhunderts zum von Erfolgsdruck geplagten Arbeitstier. Der propagierte Mode-Kult bleibt an der Oberfläche und ist nichts anderes als ein Effekt. Menschen „vermarkten“ sich, und wo der Schein dominiert, fehlen tiefgreifende Distinktionen. Was hier stattfindet ist ein Selbstbedienungsladen von Dandy-Attitüden: Als Vorbild des Selbstkults wird der Dandy zum Abziehbild in einer vom äußeren Schein diktierten Medienwelt.

Und wie könnte ein neuer, avantgardistischer Dandy aussehen? Günter Erbe schreibt dazu sehr treffend: „Heute sollte man sich fragen, ob es nicht die erste Pflicht ist, auf jede Pose erstmal zu verzichten.“4

Chapeau, wer es schafft!

1 Charles Baudelaire, Mein entblößtes Herz, in: Sämtliche Werke/Briefe. Bd. 6, hrsg. v. Friedhelm Kemp und Claude Pichois, München 1991, S. 224.
2 Charles Baudelaire, Der Dandy, in: Sämtliche Werke/Briefe. Bd. 5, hrsg. v. Friedhelm Kemp und Claude Pichois, S. 244.
3 Susan Sontag, Anmerkungen zu "Camp", in: dies., Kunst und Antikunst. 24 literarische Analysen, Reinbek 1968, S. 282.
4 Günter Erbe, Der moderne Dandy, 2004. http://www.bpb.de/apuz/27987/der-moderne-dandy?p=all#footnodeid_2-2 (06. 11. 2016)
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Knize trifft Loos

Designtraditionen in Wien

 

Messen, skizzieren, mit Lineal zeichnen, abzeichnen, umzeichnen und noch einmal messen. Pläne erstellen und fertigen, fertigen, fertigen. Erneut nachmessen, korrigieren und wieder fertigen, fertigen, fertigen. Millimetergenaues Arbeiten, betrachten und wieder … fertigen, fertigen, fertigen.

Es scheint, als handle es sich um den Arbeitsprozess eines Architekten, und doch möchte ich hier von einem Schneider erzählen, der sein Handwerk mit Bedacht und voller Hingabe lebt. Die Rede ist von Herrn Rudolf Niedersüß, Herrenschneidermeister in dritter Generation. Sein Auftreten ist zurückhaltend und überlegt. Er führt den Herrenausstatter Knize, ehemaliger K&K Hoflieferant, am Wiener Graben 13. 1858 wurde das Geschäft von Josef Knize gegründet, Niedersüß übernahm es 1976. Auch wenn man bei Knize keine Baupläne bekommt, kommen ArchitekturkennerInnen auch in diesem Bereich auf ihre Kosten.

Außen und Innen

Die Einrichtung und Ausstattung, wie auch der dezente, edle Eingangsbereich aus schwarzem, schwedischem Granit mit Goldlettern trägt die Idee von Handwerk und durchdachter Gestaltung. Sie entstammt der Feder des Verfechters des Ornamentlosen, Diskreten und stets dem Modernen zugewandten Adolf Loos. Zwischen 1910 bis 1913 verwirklichte er hier seine Idee von einem zeitgemäßen, modernen und funktionalem Geschäft.

Knize – erste Adresse in Sachen Herrenausstattung – ist heute ein Stück lebende Kunst- und Kulturgeschichte inmitten des 21. Jahrhunderts in Wien. Weniger die Fakten führen mich zu dem Schluss, als vielmehr die Atmosphäre und kleinen Details im Geschäft selbst. Es ist der Geruch von feinem Staub und alter Möbelpolitur, die knarrenden Holzböden und schiefen, der Schwerkraft nachgebenden, Türrahmen – hunderte von Geschichten könnten sie uns erzählen! Es sind die Salonsessel aus grünem Samt, die Schlüsselgriffe mit charmanten Gebrauchsspuren, schmucklos gefräste Holztäfelungen – vom vielen Staubwischen glänzend poliert – und nicht zu vergessen, der leicht abgetretene, grasgrüne Teppichboden. Sie alle sind Zeugen zahlreicher wohlhabender KundInnen, die das Vertrauen in die Meisterhände legten, um in wohlgemerkt „ihrer Gesellschaft“ korrekt angezogen zu sein! Niemals auffallen und sich stehts mit feinstem, edelsten Zwirn bedecken, keine Borte und noch weniger Samt und Seide lautet heute wie damals das Kredo. Die Schneiderkunst war Loos so wichtig wie der Raum, den er für sie baute.

Form und Material

Knize vereint beides in Loos’ Sinn – Die Architektur und die gehobene Schneiderei. Denn in ihren Grundhaltungen gleichen sich beide mehr, als man vermuten möchte. Die Arbeit mit Form und Material und die pragmatische Suchen, ein zeitgemäßes und funktionales Ergebnis zu schaffen, formt in beiden Disziplinen einen Körper, eine Hülle, für den Menschen. Loos und Knize kommunizieren und fordern eine Haltung nach einfachen Werten: Sei dir stets bewusst, was du hast und kannst, sei selbstsicher, aber übe dich in unauffälliger und zurückhaltender Manier. „Furcht vor der Öffentlichkeit“ würde Loos dazu sagen!

Knize und Brioni

Die ausgewählte Stammkundenschar bleibt auch heute unter sich. Die Kartei vermehrt sich zum Leidwesen zahlreicher Anfragen leider nicht mehr. Wer nicht zum Kreis der betuchten Kunden für Maßanzüge gehört, findet aber zum Glück eine Auswahl an modernen Modellen im Store. Anzüge aus Italien werden eigens für Knize im Süden gefertigt und als Prêt-à-Porter Mode im Geschäft verkauft. Marken wie Brioni oder Kiton finden Kenner guten Zwirns darunter. Hier wurde bewusst und mit Geschmack gewählt, denn verkauft wird gewiss nicht jede „Stangenware“.

James Bond trägt übrigens auch Brioni-Anzüge und wie wir alle wissen, ist ER der Innbegriff von Stil und Charme. Da kann ich mit ruhigem Gewissen behaupten: Knize besitzt eindeutig die Lizenz zum Maßnehmen und Loos würde auch heute noch seine Freude daran haben!

Literatur: Adolf Loos, die Herrenmode, Wien 1898.
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Kunst und Migration am Take Festival

„Yes, there is active aid to be done, but as creative practitioners who absorb the world, this is a crucial issue that cannot be ignored.[…] It’s not a distant problem, anymore. The migration crisis is at our doorsteps.“ (Diana Gómez)

Die Flüchtlingsbewegung seit 1999 ist schon lange kein länderspezifisches, sondern ein europäisches, vielmehr globales Phänomen geworden. Viele Modedesigner_innen haben ihre HW 2016/17 Shows genutzt, um Elemente der Flucht und Migration in ihre Défilés und Kollektionen einzubauen. Catwalks, Bilder und Inszenierungen zeigen bei Comme des Garçons, Louis Vuitton oder Prada Elemente von Krieg, Frieden, Trauer und Leid. Walter van Beirendoncks Kollektion „WOEST“ (nl.), deutsch: wüst, fuchsteufelswild, wütend“ appellierte mit dem Slogan „Stop terrorizing our world!“

Während die eine Seite ihre Stimme kritisch erhebt, haken andere ein, um die wachsende Mobilität als Anker zu nutzen, um neue Wege zu gehen. Modemessen, Fotostrecken und Erfolgsgeschichten, wie After Migration, schlagen Brücken und machen auf wechselnde Modeerscheinungen und einem veränderten Modebewusstsein durch Migration und Integration aufmerksam.

Was bedeutet es aber, heutzutage ein Migrant oder ein Flüchtling zu sein? Von einer besseren Zukunft träumen noch Millionen Menschen*, die sich derzeit auf der Flucht befinden, in Lagern warten oder noch gar nicht den beschwerlichen und gefährlichen Weg auf sich genommen haben. Die meisten Medien berichten „laut“, „schreiend“ und „angstmachend“ über den Flüchtlingsstrom.

Die Ausstellung FASHION REVOLUTION 2016 der Akademie für Bildende Künste Wien am TAKE-Festival fächert in einem Themenblock genau diese brandaktuelle Thematik auf:

Bewegung als Symbol – die Videoarbeit „Auf der Flucht“ von Elsa Klar und Laura Molnar geht einer zentralen Aussage nach: „Manchmal bringt dich das Leben an einen Ort, von dem du niemals gedacht hattest, dass du dort landen würdest.“

auf der flucht

Filmstill: Auf der Flucht 2016

Jacket/Journey, ein Film von Viktorija Stieger, Simone Dörler und Melanie Möllinger, beschäftigt sich mit Herkunft, Migration und Tradition. Kleidung wird in diesem künstlerischen Beitrag Symbol von Familie und ein Anker auf einer Reise in eine ungewisse Zukunft.

jacket journey

Filmstill: Jacket/Journey 2016

In einem dritten Beitrag wird Kleidung zum Symbol von Hilfe. Für das Kurzvideo „Kleiderkammer für Flüchtlinge“ begab sich Elke Gaugele nach Wien und Frankfurt am Main und recherchierte vor Ort, um der Frage nach der Spende nachzugehen. Dabei versachlicht Helfen sich in der großen Halle zur rationalisierten Arbeit eines Logistikbetriebs.

Kleiderkammer_Flüchtlinge_2016

Rechercheaufnahme: Kleiderkammer für Flüchtlinge 2016

Migration ist ein Thema! „So, I think as designers, artists and creatives, we must be the voice of those who are silent by constantly researching, compiling and translating.“ (Diana Gómez

Wer mehr zu diesem Thema erfahren möchte, findet am 22. 4. 2016 die Gelegenheit dazu. Es erwartet Sie eine Ausstellung mit Workshops, Videos, eine Lecture Performance sowie eine Podiumsdiskussion zu Mode im Kontext globaler Flucht, Migration und Ökonomie. FASHION REVOLUTION 2016TAKE – Festival, Alte Post, Dominikanerbastei 11, 1010 Wien.

* Zahlreiche Kriege der letzten beiden Jahrzehnte zwangen 
Menschen zur Flucht - Tschetschenien seit 1999, Afghanistan seit 2001, Irak seit 2003 und Syrien seit 2011.
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Immer wieder: Der Woman Day

Ein Kommentar

Zweimal im Jahr wird er sehnlichst erwartet, der WOMAN DAY ! Ein Rabatt-Shopping-Ritual, das wohl dick und rot im Kalender notiert wird. Treue Anhänger des Prozente-Clans huldigen der Schnäppchen-Jagd und tauschen sich bereits vor Bekanntgabe des offiziellen Festtages in Online-Foren über mögliche Vergünstigungen aus. Die streng geheimen Orte der Feierlichkeit werden verschlossen gehalten, bis sie, ganz dem Zeremoniell entsprechend, einige Tage vor Start veröffentlicht werden dürfen. Manche Kult-Stätten lösen sogar regelrechte Schreianfälle oder Freudentänze aus. Die Emotionen fließen und die Kreditkarten glühen dann!

Die Gruppe der Woman Day-VerehrerInnen erreicht immer mehr AnhängerInnen, was verständlich ist, wird man doch mit jedem Sale-Zeichen belohnt, denn Günstig-Kauf ist positiv, ein Glücksgefühl, das süchtig macht. Die Euphorie kann noch mit einem gemeinsamen Tütenvergleich, der sogar eine aphrodisierende Wirkung haben kann, gesteigert werden.

Wiederkehrende Events wie diese beleben ungemein. Sie geben Halt, sind eine Stütze im Alltag und bringen Glück und Harmonie in unsere Kleiderschränke, Badezimmer und Schuhkästen. Irisierende Parfumflakons und fein gestrickte Acryl-Pullover schenken uns Zuwendung und viel, viel Liebe!

Das Leben ist schön! Und was davon erfüllt Sie?

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